Walderschließung / Waldwegebau
Verwandte Themen:
Unter Walderschließung / Waldwegebau werden alle Maßnahmen zusammengefasst, um den Wald für die Waldbewirtschaftung zugänglich zu machen.
Erschließungsmaßnahmen sind notwendig um Waldpflegemaßnahmen effizient durchführen zu können, vor allem aber um das Holz am Fahrwegrand zwischenlagern und dann rasch aus dem Wald transportieren zu können. Sie sind eine Investition des Waldbesitzenden, die sich durch geringere Betriebsfolgekosten amortisiert.
Bei Waldschäden aller Art (Sturmwurf, Käferkalamität, Waldbrand) ermöglicht ein gutes Erschließungsnetz eine schnelle Reaktion, um Schlimmeres zu verhüten.
Ein durchdachtes Wegenetz erlaubt im Falle eines Unfalls eine rasche Anfahrt zum Unfallort und die Bergung von Verletzten.
Außerdem erfüllen Waldwege auch gesellschaftliche Funktionen, indem Menschen mit und ohne Behinderungen den Wald betreten und genießen können.
Wir unterscheiden
Fahrweg mit gelagertem Holz
Wegebauplanung
Bei der Neuanlage von Erschließungstrassen sind eine Reihe von Rahmenbedingungen zu beachten (siehe unten angefügte Fachliteratur):
Waldwegebau
Aufbau eines Fahrwegs (Forstlicher Standard)
Quelle: ForstBW / Schulungsvortrag Simon Stäbler
Beim Fahrwegebau ist auf einen der Beschaffenheit des Untergrunds angepassten Fahrbahnaufbau aus kornabgestuftem, als verdichtungsfähigem, Material zu achten.(siehe Grafik links)
Was insbesondere im Privatwald an Ausgangsmaterial darüberhinaus noch zulässig ist, darüber informieren die Literaturquellen unten.( Der Verwendung von Bauschutt sind engen Grenzen gesetzt - Zuwiderhandlungen können sehr teuer werden und eine Anordnung des Rückbaus eines Wegs zur Folge haben. (siehe auch Broschüren unten)
Feinerschließung
Die Feinerschließung mit (i.d.R. unbefestigten) Rückegassen dient der Vorlieferung des Holzes aus dem Bestand an die Rückegasse. Von der Rückgasse aus wird das Holz per Seilwinde, einem Rückepferd oder mit dem Vollernter transportiert.
Eine wichtige Funktion der Erschließung mit Rückegassen ist es, eine flächige Befahrung des Bestandes unbedingt zu vermeiden, um dadurch sehr lange nachwirkende Verdichtungsschäden, ganz besonders auf lehmigen oder lehmhaltigen Böden wie sie im Schwäbischen Wald sehr häufig vorkommen, zu vermeiden (siehe Bodenschutz )
Rückegasse in einem Fichten-Stangenholz
(©Foto: Dr. G. Strobel)
Da Verdichtungsschäden durch flächige Befahrung sehr lange, mitunter Jahrhunderte, nachwirken, ist eine sorgfältige und auf Dauer ausgerichtete Planung des Feinerschließungsnetzes mit Rückegassen und deren kartografische Dokumentation für künftige Waldbesitzende wichtig!
Broschüren und weiterführende Infos zum Thema Waldwegebau